Konzertrückblick 2019

Rückblick auf das Konzert 2019

Am Samstag, 16. November 2019 fand in St. Emmeram
ein besonderes Konzert für Solo, Chor und Orchester
mit dem Chor und den Emmeram Singers statt.

Die Werke:

Edvard Grieg: „Zwei Melodien“ op. 53

Karl Jenkins: Stella Natalis  als Münchener Erstaufführung

"Volle Kirche, frenetischer und nicht enden-wollender Applaus - was wünscht man sich als Sänger und Musiker mehr"

 

Als Hauptwerk kam das neue quasi „weltumspannende" Weihnachtsoratorium Stella natalis von Karl Jenkins zur Aufführung, das als Erstaufführung in München zu hören war. Daher erhielt es auch vom Kulturreferat der Stadt München eine Sonderförderung.

Kirchenmusikalische Werke des bekanntesten Erfolgskomponisten unserer Tage waren in St. Emmeram schon in den Jahren 2010 mit dem „Requiem“, 2013 mit dem „Stabat mater“ und 2016 mit der „Mass for peace“ zu hören. Die Chöre von St. Emmeram unter der Leitung von Kirchenmusiker Armin Jäck sind somit mit der Darstellung der persönlichen Tonsprache des Komponisten Karl Jenkins bestens vertraut. Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Chorsänger*innen von St. Emmeram die Einladung erhielten, am 20. Januar 2020 bei der US-Erstaufführung seines brandneuen „Miserere“ in der Carnegie Hall in New York mitzusingen. Nun war also eine Gruppe von 29 Sänger*innen aus den Chören von St. Emmeram in der weltberühmten Konzerthalle und hat zusammen mit weiteren über 200 Chorsängern*innen aus der ganzen Welt das Werk unter der Leitung von Dr. Jonathan Griffith zur Aufführung gebracht.

 „Stella natalis“ ist eine Komposition in 12 Sätzen mit Worten aus den Psalmen bis hin zu neuen Texten von Carol Barratt. Aspekte der Weihnachtsbotschaft finden darin eine überaus raffinierte und farbenreiche musikalische Darstellung. Der Winter, das schlafende Kind, die Botschaft des Friedens, Thanksgiving/Danksagung und die „Christmastide“, als die Weihnachtszeit zwischen 25. Dezember und Epiphanias am 6. Januar erstrahlen als musikalische Bilder. Das Anliegen des Werks ist eine Weihnachtsbotschaft in besonders aktueller Form mit Betonung theologischer Gemeinsamkeiten der Hochreligionen verbunden mit der Hoffnung auf gemeinsamen Frieden.

Musikalisch schöpft Jenkins aus der vollen Bandbreite von klassischen Kompositionstechniken bis zu modernen Stilelementen, wie sie oft auch im Jazz und in der Filmmusik zu finden sind. Die Chorpartien sind äußerst farbenreich gestaltet und bieten neue und überaus interessante Höreindrücke, seien es jazzig inspirierte Rhythmen oder Gesangspraktiken aus dem Ethnobereich.

Instrumental besetzt ist das Werk mit einem anspruchsvollen Solotrompetenpart, Streichorchester, Percussion mit drei Schlagzeugern, Celesta, Konzertflügel und großer Orgel. In diesem Konzert ließ der musikalische Leiter alle Instrumente in ihrer natürlichen Form und nicht als elektronische Imitate zum Einsatz kommen. Eine original Schiedmayer Celesta von der Orgelbaufirma Kaps und ein Steingraeber & Söhne Konzertflügel vom Klavierhaus Kontrapunkt wurden hierfür eigens ausgeliehen. Die Sonderförderung des Kulturreferats der Stadt München trug schließlich entscheidend dazu bei, dies zu ermöglichen.

Zur Einstimmung auf das Konzert spielte das Regensburger Kammerorchester, das auch im „Stella natalis“ den Streichorchesterpart übernahm, die romantischen Orchesterstücke „Zwei Melodien“ op. 53 von Edvard Grieg.

Danach gab Susanne Jäck eine kurze Werkeinführung.

Als Solistin für diesen Abend konnte Monika Lichtenegger gewonnen werden und den Part der Solotrompete übernahm Egon Zinkl. Der Kirchenchor und der Gospelchor von St. Emmeram bildeten mit etwa 80 Sänger*innen den gemeinsamen Chor. Die musikalische und organisatorische Leitung lag bei Armin Jäck, der seit über 30 Jahren als Kirchenmusiker in St. Emmeram tätig ist und dabei ein überaus breites kirchenmusikalisches Feld abdeckt.

Die Kirche war restlos ausverkauft und die Reaktion der Zuhörer gipfelte in frenetischem und nicht enden-wollendem Applaus.