St. Emmeram in der Carnegie Hall

St. Emmeram in der Carnegie Hall 2020

 

28 Chormitglieder aus den Chören von St. Emmeram wirkten bei der US-Erstaufführung des "Miserere" von Karl Jenkins mit.

Das Konzert fand am 20. Januar 2020 um 19 Uhr Ortszeit in der Carnegie Hall in New York (USA) statt.

Am Donnerstag, 16. Januar war es so weit; 28 Chorsänger/innen, 6 Begleiter/innen flogen mit ihrem Chorleiter (Armin Jäck) nach New York und kamen nachmittags am Flughafen JFK an. Von dort aus war der Bustransfer in das Hotel durch das Münchener Reisebüro schon organisiert. Der nächste Tag war für die Chorsänger/innen frei und nur abends fand in der Konzertagentur DCINY das sogenannte „Directorsmeeting“ statt, zu dem die Chorleiter als "directors" in Begleitung der "codirectors" eingeladen waren.

Am nächsten Morgen begann um 8 Uhr die erste Probe für alle Chorsänger/innen aus sieben verschiedenen Nationen, die bei der US-Erstaufführung des „Miserere“ von Karl Jenkins mitwirkten. Das Werk war brandneu und erst im November 2019 kamen die Noten direkt vom britischen Verlag. Im Dezember und Januar konnten wir das Werk schließlich in vier Samstagsproben mit jeweils sechs Stunden Probenzeit einstudieren. Die erste Probe in New York fand im großen Ballroom des Park Central Hotels statt, dabei übten die über 270 Chorsänger/innen ohne Pause vier Stunden unter dem Dirigenten Jonathan Griffith und in Anwesenheit von Karl Jenkins, der als der erfolgreichste Komponist unserer Tage gilt.

Am Sonntag war die zweite Probe mit  wieder vier Stunden von 13 Uhr bis 17 Uhr. Danach gab es den Autogramm- und Fototermin mit dem Komponisten und dem Dirigenten (siehe Bilder unten). Dabei konnte ich mich auch bei Sir Karl Jenkins in einem kurzen Gespräch für seine Kompositionen, von denen wir immerhin schon vier in St. Emmeram aufgeführt haben, bedanken.

Am Montag, 20.01.20, der in den USA als Martin Luther King Gedenktag gefeiert wird, fand nachmittags die Generalprobe in der Carnegie Hall statt und auch hier hat die Konzertagentur DCINY, wie in den anderen Bereichen auch, mustergültige Organisationsarbeit geleistet, denn schließlich mussten über 270 Sänger/innen nicht nur reibungslos ihren Platz auf dem Podium finden, sondern auch sicher durch den Backstage-Bereich geführt werden. Während der Probe versicherte sich der Dirigent immer wieder beim anwesenden Komponisten, ob das Dargebotene auch so in seinem Sinne wäre. Für mich als Dirigent war das natürlich besonders interessant, denn so konnte ich die musikalischen Intensionen von Karl Jenkins intensiver kennenlernen.

Nach der Generalprobe folgte eine Pause und danach um 19 Uhr das Konzert in der berühmtesten Konzerthalle der USA, die sehr gut besucht war. Das „Miserere“ war das erste Werk im Konzert und nach einer Pause kam noch Jenkins „Mass for peace“, die im Jahr 2016 auch in St. Emmeram zu hören war, zur Aufführung. Dieses Werk, das von einem weiteren international zusammengestellten Chor dargeboten wurde, konnten die Chorsänger/innen des Miserere in den obersten Rängen der Carnegie Hall miterleben. Ja, die viel gelobte Akustik in der Carnegie Hall ist schon sehr gut. Sowohl das aktive Singen als auch das Hören als Konzertbesucher war somit für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis. Die Chorleiter der beteiligten Chöre durften sich nach der Aufführung zusammen mit dem Dirigenten, dem Komponisten und den Solisten vorne vor dem Publikum zeigen. In so einen Genuß, also das Verbeugen auf dem Podium in der Carnegie Hall, kommt man als Kirchenmusiker ja nicht so oft.

Nach dem Konzert war in einem großen New Yorker Restaurant ein Dinner für alle Sänger/innen, bei dem sich die Mitarbeiter der Agentur, der Dirigent und der Komponist nochmals bedankten. Die meisten von uns traten dann am Dienstagabend den Rückflug an und brachten unvergessliche Eindrücke mit nach München.

Armin Jäck im Februar 2020